Es wirkt etwas unwirklich, wenn man in Walporzheim den Blick hebt: Die Weinberge und Wälder an den Berghängen sind satt grün und sehen aus wie immer. Erst ein paar Meter tiefer im Tal wird die Welt braungrau, staubig und schlammig.
Im Ort selbst sind die Straßen einigermaßen geräumt, viele beschädigte Häuser leer, zum Abriss markiert oder schon abgerissen. Am Ortsrand neben dem Alten Wasserwerk türmen sich die Sperrmüllberge, LKW fahren immer mehr Dreck an.
Neben der Kapelle St. Josef stehen Zelte, in denen Sachspenden, Duschen und warme Mahlzeiten verfügbar sind. Mittags trifft man sich hier.
Ein paar hundert Meter weiter die trübe Ahr hinauf, nahe der „Bunten Kuh“, die man über eine notdürftig aufgeschüttete, einspurige Trasse erreicht, ist die Zerstörung noch roher – deformierte Brücken und hängende Bahngleise, Schutt und Treibgut überall und vor allem die großen Hotels (wie „Zum Sänger“) geben auch drei Wochen nach der Flut ein Bild des Grauens und der Verlassenheit ab.
Doch auch in dieser hoffnungslos wirkenden Szenerie werkeln Helfer; auf den Autos sieht man Kennzeichen aus allen möglichen Ecken Deutschlands.