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Zurück in die Zukunft

Es ist eine alte Binse, dass man die Krise als Chance sehen muss. Aber damit das gelingt, muss man schnell sein. „Es gibt eine einmalige Chance der Neuordnung, die aber auch nur ein ganz kleines Zeitfenster hat“, hieß es heute auf der 1. Zukunftskonferenz des Landkreises Ahrweiler in Grafschaft-Ringen. Und dann legte man los, in sechs Themengruppen und sammelte eine Stunde lang Ideen, Konzepte, Vorschläge für den Wiederaufbau.

Das Grafic Recording Bild fasst die Ergebnisse der Zukunftskonferenz zusammen.

Vielleicht kann man: Modellregion für autonomes Fahren werden und den Neubau der Straßen gleich darauf einstellen? Warum nicht kreative Pop-up-Konzepte für die Gastronomen am Rotweinwanderweg genehmigen? Einen gemeinsamen Tunnel für alle neu anzulegenden Versorgungstränge entlang der Ahr bauen und einen Radweg darüber legen? Eine Hochbahn bauen? Oder die „Zerstörung positiv nutzen“ und temporäre „Beach Clubs“ mit mobiler Gastronomie auf den leeren Flächen an der Ahr eröffnen? Jüngere Zielgruppen beim Tourismus ansprechen?

Unbedingt muss man: die medizinische Versorgung stärken und das Krankenhaus in Adenau erhalten! Der Ahr ihren Raum lassen. Den Menschen wieder die Signale für den Notfall beibringen und sie besser vor Katastrophen warnen. Für eine Entstigmatisierung von psychischen Krankheiten sorgen und Lehrerinnen und Lehrer sowie das Fachpersonal in Kitas darin schulen, Traumata zu erkennen. Das normale Leben zurückkehren lassen – auch das Vereinsleben, um die Menschen zu stärken. Unbürokratische Förderung der Wirtschaft möglich machen und die Ahr zur Vorzeigeregion in Sachen Innovation und Digitalisierung ausbauen – auch, um junge Leute in die Region zu locken, die sich hier ausprobieren können.

Vielleicht könnte man: einen Masterplan für den Aufbau der Infrastruktur im ganzen Tal erstellen, Inklusion immer mitdenken, alternative Energien nutzen, klimaneutrale Wege gehen. Visionären in der Verwaltung eine Chance geben, deren Einstellung ist: „Geht nicht, gibt’s nicht.“ Und: Die von den Helferinnen und Helfern gezeigte „SolidAHRität“ künftig auf allen Kanälen zum neuen Markenkern für die Region machen.

Ich finde, das waren schon eine Menge ungewöhnlicher Ideen und Forderungen, die jetzt im Kreis weiter diskutiert werden und sicher noch um vieles ergänzt werden müssen. Aber die Veranstaltung hat eine Aufgabe sicher erfüllt: Wieder ein bisschen Glauben in die Zukunft der Region zu verbreiten.

Mehr zu den Ergebnissen lässt sich hier nachlesen.

Carmen Molitor

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